Warum finden Schäfertage im Freilichtmuseum statt?
Die Schwäbische Alb ist ein Landschaftsraum, in dem sich über Jahrhunderte eine durch menschliches Wirtschaften geprägte Kulturlandschaft ausgebildet hat. Gerade die Beweidung mit Schafen und die Schafhaltung hat hier eine lange Tradition. Ein Blick auf den nahegelegenen Teckberg zeigt diese landschaftlichen Veränderungen anschaulich.
Im Museum des Landkreises Esslingen für ländliche Kultur ist das Thema historische Schafhaltung ganzjährig präsent. Eine kleine Herde Merino-Landschafe bevölkert die Streuobstwiesen. Im Winter sind sie in einem mehr als 200 Jahre alter Schafstall aus Schlaitdorf untergebracht. Eine kleine, fest installierte Schafbadeanlage steht neben dem Schafstall. Darin wurden noch in den 1940er Jahren Schafe gebadet, um sie von Parasiten zu befreien. Zwei Schäferkarren befinden sich ebenfalls auf dem Museumsgelände. Der Wanderschäfer nutzte einst den mobilen Schäferkarren als Rückzugsort bei schlechtem Wetter und als Nachtquartier, um nah bei seiner Herde sein zu können.
Die Schäfertage im Freilichtmuseum Beuren, die seit 1999 meist am dritten Wochenende im April stattfinden, thematisieren einen Wirtschaftszweig, der die gesamte Region über Jahrhunderte prägte. Heute gibt es in Baden-Württemberg nur noch rund 110 Schäferinnen und Schäfer, die diesen Beruf im Haupterwerb ausüben und etwa 15 die die Wanderschäferei betreiben. Das Museumsgelände mit seinen Bauernhäusern, Scheunen und Ställen bietet einen authentischen Ort für diese Veranstaltung. Das Museum gibt Vereinen und Verbänden, die sich für die Schäferei engagieren, die Gelegenheit, über ihre Arbeit zu informieren. Die Bewerbung regionaler Produkte steht dabei im Zentrum. Zumeist ist auch die amtierende Lammkönigin aus Baden-Württemberg als Botschafterin für regionales Lammfleisch bei den Schäfertagen im Freilichtmuseum Beuren zu Gast.