ERLEBEN
Handwerk hautnah
SO 03.08.
11:00–17:00 UHR
Am Sonntag geben zahlreiche Handwerkerinnen und Handwerker Einblicke in ihre fast ausgestorbenen Gewerke.
Die Schreinerei im Haus aus Ohmenhausen ist der perfekte Ort, um die Arbeit eines Schreiners kennenzulernen. Ein Schreiner zeigt hier, wie Holzschindeln hergestellt werden.
Oder Sie schauen beim Löffelschnitzer vorbei und erfahren, wie aus einem Holzscheit mit einfachen Werkzeugen ein Esslöffel entsteht. Das Löffelschnitzerhandwerk wurde früher oft als bäuerlicher Nebenerwerb, meistens in den Wintermonaten, ausgeübt und war für viele Familien ein wichtiges Nebeneinkommen. Mit einfachen Werkzeugen wie Handsäge, Spalteisen, Beil und Schnitzmesser wurden aus heimischen Hölzern Ess- und Kochlöffel hergestellt.
Nicht weit entfernt präsentiert eine Sattlerin eine weitere Einsatzmöglichkeit für Leder: das Pferd als alltägliches Arbeits- und Transporttier gehört schon seit mehreren Jahrzehnten der Vergangenheit an, doch besonders im Reitsport ist das Sattlerhandwerk auch heute noch gefragt.
Im Zentrum Museumspädagogik wird es laut und heiß, denn hier fertigt nebenan der „Dorfschmied“ alles für den täglichen Bedarf. Hier entstehen zum Beispiel Torbänder oder Türklopfer – unverzichtbare Bestandteile eines jeden Hauses.
Gegenüber an der Lehmbauhütte können Besucherinnen und Besucher selbst aktiv werden und mit einer Töpferin zusammen Baumgesichter töpfern. Verziert mit Blüten, Gräsern und anderen Naturmaterialien bekommen die Bäume der Streuobstwiesen auf diese Weise beinahe eine eigene Persönlichkeit.
Auch unsere Seife kommt heutzutage meist aus der Massenproduktion, doch im Rahmen der Naturkosmetik erfreut sich das Seifensieden in kleinerem Maßstab einer gewissen Blüte. Wie aus natürlichen Rohstoffen duftende Seifen entstehen, können Sie heute hautnah erleben.
Im Alb-Dorf wiederum dreht sich alles um Stoffe, Textilien und deren vielfältige Erscheinungsformen. Im Weberhaus aus Laichingen ist der Webstuhl in der Dunk in Betrieb und eine Weberin entführt Sie in die Geschichte dieses oftmals ungesunden Handwerks.
Ganz in der Nähe finden Sie eine der ältesten Techniken der Textilherstellung: Die ältesten bekannten Fragmente des Nadelbindens reichen in die Mittelsteinzeit vor über 8000 Jahren zurück! Sie sind eingeladen, diese einfache, aber keineswegs primitive Technik auszuprobieren.
Gleich nebenan kann man schon eine Nähmaschine surren hören. Eine Schneiderin zeigt nicht nur kunstvolle Schnitte, sondern auch kreativen Umgang mit alten Stoffen: Aus alter Bettwäsche entstehen neue, modische Kleidungsstücke.
Nicht weit entfernt können Sie entdecken, wie aus der Leinpflanze Schritt für Schritt Garn und Leinwand entsteht. Von der Ernte über die Röste und das Brechen bis zum Spinnen sind hierbei einige Arbeitsschritte möglich, bei denen Sie mit anpacken können.
Eine sehr raumgreifende Tätigkeit übt der Seiler aus: Da ein Seil bekanntlich 100 Meter und länger sein kann, benötigt er auch eine entsprechend lange Bahn, um die Litzen zu einem Seil zu schlagen. Hier können Sie selbst ein Seil drehen (natürlich kein ganz so langes) und mehr über dieses Handwerk erfahren.