Alte Sorten vorgestellt
Winterrettich Schwarzer Runder
Anspruchslos
Winterrettich Schwarzer Runder
Botanik
Artname: Raphanus sativus var. niger
Familie: Brassicaceae / Kreuzblütler
Bedeutung
Anfang des 20. Jahrhunderts waren Rettiche in Deutschland noch weit verbreitet. Mittlerweile haben sie stark an Beliebtheit eingebüßt. Der Winterrettich Schwarzer Runder ist eine Züchtung des 19. Jahrhunderts.
Herkunft
Rettiche waren bereits im 1. und 2. Jahrhundert n. Chr. in Ägypten, Italien sowie in Griechenland verbreitet. Im deutschsprachigen Raum berichten erst im 9. Jahrhundert schriftliche Quellen von ihnen.
Saatgut
Es gibt sowohl ökologisches als auch konventionell erzeugtes Saatgut des Winterrettichs Schwarzer Runder. Zur Keimung benötigt es eine Mindesttemperatur von 12 °C. Eine Vorkultur kann im Frühjahr sinnvoll sein.
Verwendung
Rettich kann roh, gekocht oder gedünstet gegessen werden. Er wirkt antibakteriell sowie pilzhemmend und kann zur Herstellung von Hustensirup Verwendung finden. Er enthält viel Vitamin C und Mineralstoffe. Er regt den Leberstoffwechsel sowie die Gallensekretion an.
Anbau
Rettiche sind relativ anspruchslos. Sie haben eine Kulturdauer von 40 bis 85 Tagen. Sie brauchen regelmäßig Feuchtigkeit und einen tiefgründigen, lockeren sowie steinfreien Boden. Der Winterrettich Schwarzer Runder wird bis heute in Haus- und Kleingärten kultiviert. Er wird im Herbst geerntet und ist gut lagerbar.
Rezept Rettich-Hustensaft
Schleimlösend und entzündungshemmend
– altes Hausmittel für die Erkältungszeit selbst gemacht
Zutaten
1 Schwarzer runder Winterrettich
Kandis, braunen Zucker oder auch Honig
Küchenmesser, Löffel
Schaschlikspieß, Stricknadel oder einen ähnlichen spitzen Gegenstand
Glas
Zubereitung
1. Einen Deckel vom Winterrettich abschneiden, das Innere aushöhlen und das Rettichfleisch klein schneiden.
2. Mit einem Schaschlikspieß oder einem anderen spitzen Gegenstand ein Loch in die untere Spitze des Rettich stechen, das bis zur Aushöhlung reicht.
3. Winterrettich auf ein Glas setzten und das Innere mit dem kleingeschnittenen Rettichfleisch und Zucker auffüllen.
4. Deckel wieder aufsetzen und das Ganze einige Stunden oder auch über Nacht stehen lassen. Der Zucker verflüssigt sich und tropft durch das Loch ins Glas.
5. Den Hustensaft in ein Schraubglas füllen und kühl lagern. Drei Mal täglich zwei Teelöffel einnehmen.
Tipp 1: Durch seinen hohen Gehalt an Senfölverbindungen wirkt der schwarze Winterrettich antibakteriell und hilft bei Atemwegsinfekten und Husten.
Tipp 2: Um weiteren Hustensaft herzustellen kann bei einem großen Rettich das Innere weiter ausgehöhlt und wieder mit Zucker aufgefüllt werden.