Alte Sorten vorgestellt
Kartoffel Sieglinde
Beliebt
Kartoffel Sieglinde
Botanik
Artname: Solanum tuberosum L.
Familie: Nachtschattengewächs
Herkunft
Die Kartoffeln stammen ursprünglich aus den Anden in Südamerika. Sie waren einst die wichtigste Nahrungspflanze für die indianische Bevölkerung. Nach Europa kamen Kartoffeln erst im 16. Jahrhundert.
Saatgut
Die Pflanzen kann man entweder über die Knollen oder die Samen vermehren.
Bedeutung
Der Verbrauch von Kartoffeln lag in Deutschland um 1960 bei 220 Kilogramm pro Person und Jahr, heute sind es nur noch 58 Kilogramm.
Anbau
Pflanzung der Knollen im April. Etwa 2-3 Wochen nachdem das Kraut abgestorben ist und die Tochterknollen sich von der Mutterknolle lösen, können Kartoffeln geerntet werden. Frühe Sorten sind ab Juli / August und späte Sorten im September / Oktober erntereif.
Sorte Sieglinde
Festkochend, ovale Form, gelbes Fleisch, frühreifend. Seit 1935 wird diese schmackhafte und beliebte Kartoffelsorte in Deutschland angebaut. Im Jahr 2010 war sie Kartoffelsorte des Jahres.
Kartoffelkuchen
Zutaten
1 kg Kartoffeln
500 g Mehl (Weizen Type 550, oder gemischt mit Dinkel 630)
250 g Butter – zerlassen und abgekühlt
1 Ei (kann auch weggelassen werden)
2 TL Salz
2 Tl Kümmel (nach Belieben)
ca. 50 g zerlassene Butter zum Bestreichen nach dem Backen
Zubereitung
1. Kartoffeln weichkochen, schälen und noch warm durch die Spätzlespresse drücken, abkühlen lassen.
2. Restliche Zutaten zugeben und zügig zu einem gleichmäßigen Teig kneten. Den Teig in 4 Teile teilen und kurz ruhen lassen.
3. Mit dem Nudelholz jedes Teil in ca. 5 mm dicke Kreise auswellen und jeweils auf ein gefettetes rundes Backblech ( ⌀ 32 cm ) geben. Sollte der Teig beim Auswellen zu klebrig sein, wenig Mehl zugeben. Dies ist meist von der Kartoffelsorte abhängig. Man kann den Teig auch in kleinere Kreise auswellen und wenn möglich direkt auf dem Stein backen.
4. Vor dem Backen den Kartoffelkuchen mit einer Gabel einstechen. Backen bei ca. 220 °C, Ober- Unterhitze vorgeheizt, ca. 10-15 Min.
6. Die fertigen Kuchen mit zerlassener Butter bestreichen und mit ein wenig Salz bestreuen, nach Belieben auch mit Kümmel bestreuen. Teig noch warm in Stücke schneiden
Tipp:
Für Kartoffelkuchen werden meist mehlig-kochende Sorten verwendet. Bei festkochenden Kartoffeln, wie etwa der Sorte Sieglinde, muss man bei der Teigbereitung etwas mehr Mehl nehmen.
Geschichte
Laut Erzählungen von Backfrauen, die früher in den Dorf-Backhäusern Brot gebacken hatten, wurde der Kartoffelkuchen als erstes gebacken, um die zu hohe Hitze der Ofensteine ein wenig zu reduzieren und so dann die ideale Brotbacktemperatur zu haben. Außerdem hatte man dann an dem anstrengenden Backtag vor Ort etwas zu essen.
Rezept und Bilder stammen von der Botschafterin für alte Sorten und den Gartensaal: Rosemarie Rausenberger.
Kartoffel-Gemüsegratin
Zutaten
etwa 1 kg Mischung Kartoffeln z.B. Sieglinde und Gemüse wie z.B. Blumenkohl, Broccoli, Zucchini, Spargel, Mangold, Erbsen, Champignons, …
Butter zum Fetten
Salz
Pfeffer
etwas Zitronensaft
200 g Frischrahmkäse
1/16 l Milch
1 1/2 Becher süße Sahne
2 Eigelb
50 g geriebener Parmesan
Zubereitung
1. Kartoffeln kochen und anschließend in Scheiben schneiden. Restliches Gemüse waschen, in mundgerechte Stücke kleinschneiden und kurz blanchieren. Champignons roh in Stücke schneiden.
2. Eine flache feuerfeste Form dick mit Butter einstreichen. Das vorbereitete Gemüse und die Kartoffeln darin verteilen
3. Gemüse mit Salz und Pfeffer würzen. Zucchini, Champignons und Blumenkohl mit Zitronensaft beträufeln.
4. Den Frischrahmkäse mit Milch glattrühren, Sahne und Eigelbe drunter quirlen, mit Salz und Cayennepfeffer kräftig abschmecken.
5. Diesen Guss über dem Gemüse verteilen, mit dem Parmesan bestreuen und mit Butterflöckchen belegen.
6. Bei 200°C im unteren Backofendrittel etwa 30 – 40 Minuten backen, bis die Oberfläche braun ist.
Dazu passt ein herzhaftes Baguette oder Bauernbrot und ein Viertele guter Weißwein. Hm, lecker!
Tipp 1: Nicht alles durcheinandermischen, sondern die verschiedenen Gemüse-Sorten nebeneinanderlegen, dann kann jede/r selber entscheiden, was sie/er essen möchte.
Tipp 2: Das Gemüse an die jeweilige Saison anpassen.
Rezept und Bilder stammen von der Botschafterin für alte Sorten und den Gartensaal: Ursula Gerlach.